Jungherrentour 2015

Jungherrentour 2015

Bisweilen erhalten Schüler im Fach Deutsch die Aufgabe Aufsätze zu schreiben, zu denen Worte, scheinbar ohne Zusammenhang, vorgegeben werden. Erhielten sie folgende Wörter: Keckverschluss, Kabelbinder, Niederlande, Schlehe und Spargel, so würde es sicherlich schwierig, aber nicht unlösbar. Für diejenigen, die mit auf der JHT waren, ist es sogar ein Einfaches. Aber alles der Reihe nach.

Unsere diesjährige Tour startete Himmelfahrt, den 14. Mai bei uns am Steg und führte über den Rhein, Pannerdschen Kanal und Ijssel bis zum 17. Mai nach Kampen am Ijsselmeer. Die Vorbereitungen waren relativ einfach getroffen. Wir fanden ein Standquartier auf dem Ijsselstrand Campingplatz in Doesburg. Somit war die Quartiersuche blitzartig beendet.

Mit der Anreise zum Start war es auch nicht schwierig, denn wir trafen uns um 8:00 Uhr am Bootshaus des RCB. Das Gepäck verladen und die Boote zu Wasser gelassen, ging es stromab nach Wesel zum Fahrdienstwechsel. Wenig Schifffahrt, leichtes Hochwasser und bestes Wetter begleiteten uns auf den ersten 42 Kilometern.

Danach ging es bei gleichbleibend guten Bedingungen bis Dornick, kurz vor Emmerich. Die erste Etappe war geschafft. Die Boote blieben an einer Betonrampe über Nacht liegen, Wir fuhren mit den Fahrzeugen Richtung Campingplatz in den Niederlanden (1. Schlüsselwort). Dort angekommen bekamen wir unsere Plätze zugewiesen. Dann ging es an den Zelt- und Quartieraufbau und an das Anschließen unserer Zapfanlage. Doch das Frischbier war uns nicht gegönnt. Der Getränkemarkt hatte uns einen falschen Keckverschluss (2. Schlüsselwort) mitgegeben. Also war die Aufgabe für den nächsten Tag klar, Keckverschluss besorgen. Sei`s drum und weiter ging es. Das Quartier war fertig, es ging ans Kochen. Es gab „Urmelis Hänchenbrust in Zucchini-Curry-Sahne-Soße. (Das Rezept findet ihr unter Clubabende und Rezepte). Danach ließen wir den Abend gemütlich bei Musik, Wein, Flaschenbier und Schocken im Pavillon ausklingen.

Am nächsten Tag erwartete uns noch besseres Wetter. Zudem bekamen wir noch leichten Schiebewind. Die Tagesetappe sollte sehr schön werden. Nach einem üblich guten Frühstück ging es auf nach Dornick. Die Boote ab zu Wasser und auf ging es in Richtung Niederlande. Der Fahrdienst hatte währenddessen die Aufgabe, einen neuen Keckverschluss zu besorgen.

Auf dem Rhein war es ruhig. Es ging vorbei an Emmerich bis zur Fahrwasserteilung hinter der Bijland. Dann über den Pannerdensch Kanal zum Fahrdienstwechsel in Loo am Nederrijn.

Die Ruderer freuten sich über einen wunderschönen Nachmittag auf dem Wasser, während der Fahrdienst Besorgungen für das abendliche Grillen trafen, Zudem galt es, Spargel (3. Schlüsselwort) für den Samstagabend zu kaufen. Ach ja, ein neuer Keckverschluss lag im Bus, aber dazu später. Also ging es zurück nach Emmerich zum Shopping und danach zum Elterner Berg. Auf dem Berg war der Spargelhof, an dem wir einkauften und den Spargel schälen lassen konnten. Dann ging es wieder ab nach Holland.

Am Campingplatz angekommen, wurde natürlich erst die Zapfanlage umgebaut. Veltins‑Keck für Veltins‑Fass. Das sah gut aus. Aber, ja aber der Überwurf des Druckluftschlauches passte nicht. Unser Zeltplatznachbar konnte weiter helfen. Er gab uns Kabelbinder (4. Schlüsselwort) und wir bastelten ein funktionierendes Provisorium. Frischbier war garantiert. Danach wurde das Grillen vorbereitet, als zeitgleich die Ruderer anlandeten. Nach dem Grillen, Essen und Duschen, klang der Abend bei Musik und Schocken aus. Tag zwei war vorbei.Der Samstag brachte uns den Herbst in den Mai. Es war regnerisch und nebelig. Am Ufer das Gekrächze von Krähen. Die Ortschaften sah man vom Wasser aus nur hinter dicken Grauschleiern. Das Ambiente tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. So ruderten wir zunächst bis zum Fahrdienstwechsel, dann ging es weiter, bei sich aufhellendem Himmel Richtung Veesen zum Etappenziel. Gegen Ende der Tagestour hatten wir sogar Sonnenschein. Alles war wieder im Lot.

Der Fahrdienst brachte uns zurück zum Campingplatz. Dort bereiteten wir unser, für einen Campingplatz zugegebenerweise unübliches, Abendessen vor. Es gab Spargel mit Hollandaise und Schinken (roh und gekocht), Kartoffel  und Pfannengemüse. Dazu passenden Weiswein, einfach super. Ja und dann ging es weiter im Zelt mit Musik, Erzählen und selbstaufgesetztem Likör aus Schlehen (5. Schlüsselwort). Glücklicherweise hielt das Wetter, es regnete nicht und im Zelt war es nicht zu kalt (es lief aber auch ein Heizstrahler).

Die letzte Etappe führte uns dann am Sonntag, nach gutem Frühstück und Quartierabbau, von Veesen nach Kampen. Es war sonnig, der Himmel leicht bewölkt. Der einzige Haken: der für Holland typische Wind war aufgefrischt. Sturmböen bliesen entgegen, so dass wir teilweise kaum von der Stelle kamen. Aber so ist es eben auf der Ijssel.Fazit: Am Tourende hatten wir 206 Kilometer in 4 Tagen gerudert. Das Quartier auf dem Campingplatz war super. Die Stimmung durchweg gut und das Wetter war besser, als alle Meteorologen vorhergesagt hatten.

Wir freuen uns jetzt schon auf die JHT 2016!

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